(Leipzig, 13.03.2024) Seit Tagen müssen zahlreiche Apotheken mit teils stundenlangen Ausfällen der Technik zur Umsetzung des E-Rezeptes kämpfen. Verärgerte Patienten und genervte Apothekenteams sind die Folge. Ursache der derzeit weitreichendsten Systemausfälle ist offensichtlich ein Anbieter, der mit seinen Produkten die Identifizierung der Heilberufler im E-Rezept-System sicherstellen soll.

„Eigentlich geht man bei einem so gravierenden Eingriff in die Versorgungsstruktur, wie der Digitalisierung ärztlicher Verordnungen, von einer umfassenden Pilotierung mit inkludiertem Stresstest der Systeme aus. Zumal die eingesetzte Hard- und Software des betroffenen Anbieters durch die vom Bundesgesundheitsministerium beauftragte Nationale Agentur für digitale Medizin - gematik zertifiziert wurde“, so Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes.

Dittrich: „Nun müssen wir jedoch feststellen, dass es in vielen Apotheken mittlerweile seit Tagen gehäufte Ausfälle der Technik oder Fehler beim Auslesen der E-Rezepte gibt. Wir können unsere Patienten so nicht sicher versorgen, zudem entsteht den betroffenen Apotheken auch ein enormer wirtschaftlicher Schaden durch diese Ausfälle.“ Seit Jahren gibt es in Deutschland bereits aufgrund fehlender Honorarerhöhungen eine ernstzunehmende Zahl an wirtschaftlich bedingten Schließungen von Apotheken.

Doch zu den offenkundigen Problemen liefert das BMG nach wie vor keine Lösungen. „Wir erwarten, dass Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach Verantwortung für die aktuelle und auch zukünftige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung übernimmt. Stattdessen wird der Ball immer wieder ins Feld derjenigen zurückgespielt, die für diese Situation nicht verantwortlich sind. So gibt es beispielsweise weder eine verlässliche Zusage, dass Apotheken aufgrund technischer Fehlfunktionen des E-Rezeptes nicht auf den Kosten der Arzneimittel sitzen bleiben, noch eine verbindliche Regelung, wer die wirtschaftliche Verantwortung der zahlreichen Ausfälle übernimmt. Probleme auszusitzen, ist im Falle der Versorgung der Bevölkerung mit zum Teil dringend benötigten, lebensnotwendigen Medikamenten unverantwortlich“, so Dittrich.   

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